Das Lomo Saltado ist das Schnitzel der peruanischen Küche. Es steht auf jeder Speisekarte und auch Mittags wird Lomo Saltado in fast allen Restaurants angeboten. Der Grund? Für viele Peruaner ist es das absolute Lieblings-Essen (Neben all den anderen Lieblings-Speisen wie Caldo, Ceviche, Aji de Gallina … ) und nur die Mutter macht das beste Lomo (so viel steht fest)! Auch ich habe es geliebt und es gibt keinen Grund, es nicht auch in Deutschland zu essen! Bisher habe ich es zwei mal zubereitet und kann dir sagen: Es gibt einiges zu beachten; ABER, wenn du einmal den Dreh raus hast, ist es so lecker wie in PERÚ – versprochen!
Was heißt Lomo Saltado?
“Lomo” steht für Rücken und meint in diesem Zusammenhang das Rückenstück vom Rind. “Saltado” kommt von “saltar”, was springen heißt. Das springende Rückenfleisch sozusagen :)
Der Grund, warum es so heißt: Beim Kochen von Lomo Saltado gibt es zwei wirklich wichtige Geheimnisse. Ohne die wird Lomo Saltado niemals gelingen. Zum einen, muss das Fleisch ganz schnell und unter sehr hoher Hitze gebraten werden. In guten Restaurants wird das über Feuer und in einem Wok gemacht. Weil alles ganz schnell geht und das Fleisch in der Pfanne auch durch die Luft gewirbelt wird, heißt es sicher “springendes Fleisch”.
Das zweite Geheimnis ist, dass alle Zutaten, vor allem das Fleisch einzeln angebraten werden. Würdest du das Fleisch mit den Tomaten und Zwiebeln vermengen, dann verhindert der Saft der Tomaten und Zwiebeln, dass das Fleisch schnell durchbrät. Und was passiert in diesem Fall?
Das Fleisch wird zäh und ungenießbar. Einmal habe ich den Fehler gemacht und das Fleisch vorher noch mariniert; weil ich es so im Internet gelesen habe. Leider ging das komplett in die Hose…. (Das heißt für dich, glaub nicht alles, was im Internet steht ;))
Deswegen diese 2 Regeln:
NUMMER 1: Fleisch so heiß wie möglich und ganz kurz anbraten!
NUMMER 2: Zwiebeln, Paprika und Tomaten einzeln anbraten und erst zum Schluss Fleisch und Pommes hinzufügen.
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Rezept für Lomo Saltado
Folgende Zutaten benötigst du für 4 Personen, wenn du Lomo Saltado selbst zubereiten möchtest:
500 gr zartes Rindfleisch (Rücken)
6 – 8 große Kartoffeln (für ein Blech Pommes)
300 gr Reis
4 größere Tomaten
2 rote Zwiebeln (es sollten rote Zwiebeln sein)
1 Orange Paprika (Rot oder gelb geht auch)
3 Knoblauchzehen
1 EL Aji Amarillo Paste
3 Zweige Koriander
3 EL Sojasoße
3 EL Rotweinessig
1 TL Kreuzkümmel
2 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer
Zubereitung vom Lomo Saltado
Schritt 1: Kartoffeln schälen und anschließend in Pommes-Form zuschneiden. Wenn du magst, kannst du die Schale auch so wir wir dran lassen. Die Kartoffelscheiben anschließend gleichmäßig auf einem Ofen-Blech verteilen. Die Kartoffelscheiben mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Kartoffeln für ca. 35 Minuten bei 200 Grad Umluft knusprig backen und 2 – 3 Mal während der Backzeit wenden.
Schritt 2: Tomaten, Zwiebeln und Fleisch schneiden. Tomaten, Zwiebeln und Fleisch kannst du ganz einfach in gleich große Stücke schneiden, so wie die Pommes. Das sieht angerichtet auf dem Teller dann richtig gut aus! Entferne das glibbrige Innenleben der Tomaten. Das ist wichtig, damit sie gut anbraten. Die Paprika schneidest du in ganz dünne und lange Scheiben.
Schritt 3: Knoblauch klein schneiden und Koriander-Blätter waschen und von den Zweigen abzupfen.
Schritt 4: Pfanne mit Olivenöl erhitzen und wenn es richtig heiß ist, das Fleisch darin anbraten. Die Pfanne ein paar mal kurz schwenken, Fleischstücke wenden, kurz würzen und Fleisch aus der Pfanne nehmen. Brate nicht zu viel Fleisch auf einmal an, sondern lieber in Einheiten.
Schritt 5: Wenn das Fleisch angebraten ist, gibst du es in eine Schüssel. Jetzt wird in der gleichen Pfanne der Knoblauch und die Zwiebeln angebraten bis diese leicht glasig sind. Danach gibst du die Tomaten und die Paprika hinzu und würzt mit Salz und Pfeffer.
Schritt 6: Füge die Aji Amarillo Paste, die Sojasauße und den Rotweinessig hinzu. Danach kommt das Fleisch hinzu und zum Schluss die Pommes. Schwenke jetzt alles nur noch ganz leicht durch, damit alles seine Form behält.
Schritt 7: Reis auf dem Teller anrichten und daneben eine Portion Lomo Saltado. Koriander-Blätter darüber dekorieren und VOILA!
Unser Fazit?
Das Lomo Saltado ist richtig gut geworden und hat uns SEHR an Peru erinnert! Unbedingt nachkochen.
Buen Provecho!
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Danke! nett geschrieben und sehr schön mit Fotos illustriert, das verführt zum Nachkochen! Aber mit “springendem Rückenfleisch” liegst Du knapp daneben, dann müsste es im Spanischen ja “lomo saltando” heißen. “Saltado” kommt in diesem Fall von “salteado”, (die Latinos scheren sich nicht um die Schreibregeln der “Real Academia Española” und verkürzen auf “saltado”), einem Fachbegriff der Kochkunst. Den Begriff kennen wir auch in der deutschen Küche als “sautiert”. In der Tat liegt dem Wort “springen” zugrunde, aber dann eher “gesprungen” als “springend”. Eine Blogger-Kollegin von Dir hat hier (http://karina-wissenswertes.blogspot.de/2010/02/was-heit-sautieren.html) ganz gut erklärt, warum das Fleisch bei der Zubereitung in der Pfanne gesprungen ist.
Man sieht es auch gut in dem von Dir verlinkten Clip, das heißt, eigentlich sieht man es vor lauter Flammen eher nicht. Woher das Flammenmeer? Der Koch zaubert mehr als er uns verrät. Wahrscheinlich flambiert er das Fleisch gerade mit einem Schuss Pisco, dazu wird in anderen Rezepten gelegentlich geraten. Kommt gut, und wer keinen Pisco hat, kann es ja mit Grappa oder anderem Hochprozentigem versuchen. Aber Deine Warnung vor den Flammen sollte man dann doch beherzigen. Nochmals danke für das tolle und schön präsentierte Rezept.
Hallo Castor,
ich freue mich sehr über dein ausführliches Kommentar. Ich habe sehr lange recherchiert, um herauszufinden, warum das Lomo Saltado so heißt und richtig zufrieden war ich auch mit “springendes Fleisch” nicht :) zumal “Lomo” ja auch Rückenfleisch bedeutet oder? Die Kunst ist auf jeden Fall, das Fleisch so schnell und so heiß wie möglich anzubraten, sonst wird es zäh.
Saludos & Gracias,
Nora
Hallo Nora,
ja, Lomo kann man mit „Rücken“ übersetzen. Im kulinarischen Bereich meint man damit aber eher die Lende, also Fleisch aus der Lende. Das ist bei uns gemeinhin das Roastbeef, aus dem wir auch das Rumpsteak schneiden, also schon etwas hochpreisig. Wer weniger ausgeben will, sollte seinen Fleischer fragen, was man noch für den Zweck nehmen kann, vielleicht Hochrippe?
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in Peru in jedem Haus das fast kostbarste Rindfleisch für ein Lomo Saltado verbraten wird. In einem peruanischen Rezept fand ich den Hinweis, man könne „bisteck, huachalomo oder lomo fino“ nehmen. Letzteres ist wohl das teure Roastbeef, das „Bisteck“ oder „Bistec“ (sprachlich eine Verballhornung des englischen „Beefsteak“) könnte von diversen Teilen des Rinds stammen, das sich zum Kurzbraten eignet. Huachalomo sitzt oben unterhalb des Kopfes, könnte Nacken bzw. Hals oder Fehlrippe sein.
Hier (http://www.deperu.com/datos_utiles/cortes_res.jpg) ein Bild der Rindfleisch-Schnitte in Peru. hier eines der chilenischen Schnitte, das auch „Huachalomo“ zeigt (http://4.bp.blogspot.com/_rNgI4OP7Kug/SzkGVMdPasI/AAAAAAAABNI/XZr5QllQlQI/s1600-h/tipifica.png). Für eine entsprechende deutsche Darstellung mal eine Bildersuche nach „Rindfleisch Schnitte“ starten und das schönste Bild aussuchen.
Ja, Du sagst es: so heiß wie möglich und nur kurz. Wer sich nicht sicher ist sollte nach guten Wok-Rezepten für Rindfleisch suchen und sich an deren Angaben zur Bratzeit halten. Und dabei natürlich Deinen Hinweis zu Fundstellen im Internet beherzigen. Aber bei Chefkoch und Co. sollte man belastbare Angaben finden.
Saludos,
Castor
Hallo Nora, und vielen Dank für dieses tolle Rezept. Ich war im September und Okotber zum ersten Mal in Peru (sicher nicht zum letzten Mal) und durfte dort auch Lomo Saltado probieren.
Das hat mir so lecker geschmeckt, dass ich zu Hause in Deutschland gleich nach dem Rezept gesucht habe und darüber bin ich nun auf deine Seite gekommen.
Mal schauen, wie gut ich das hinbekomme…