Der zweite Teil meines Reiseberichts führt uns von der Küste Trujillos in die Anden des Nordens. Von Cajamarca geht es weiter über Leymebamba bis nach Chachapoyas. Hier wartet bereits die schöne Gocta Lodge, ein 771 Meter hoher Wasserfall und die Festung Kuelap auf mich.
Vamos a Cajamarca!!!
Ausgeruht und mit einem leichten Sonnenbrand im Gesicht, ging es am nächsten Tag morgens um acht Uhr mit dem Combi zurück nach Trujillo. Ich konnte die Tickets für den Bus Transportes Lineas nach Cajamarca nicht online vorbestellen, da das System die Buchstaben meines Reisepasses nicht akzeptieren wollte. Dumm… So begann mein Tag nun etwas früher, um sicher zu stellen, dass ich für den 10:30 Uhr Bus noch einen Platz bekomme.
Den Platz habe ich zum Glück noch bekommen, eigentlich saßen nur acht Leute im Bus ;) Bei Ankunft um 17:00 Uhr in Cajamarca wurde ich von Vicky abgeholt. Ich habe meine zwei Nächte in der Casa Mirita, einer familiären Unterkunft in Cajamarca gebucht.
Die richtige Entscheidung, denn in Vickys Casa konnte ich mich wie zu Hause fühlen. Am Abend habe ich mit Vicky zusammen ein typisch peruanisches Essen gekocht – Reis mit Pommes, Spiegelei und frittierten Bananen. Dazu „Canchita“ – geröstete Maiskörner.
Besichtigung der Stadt
Cajamarca – eine Stadt die Cusco verblüffend ähnlich sieht. Sie liegt in den Anden auf 2.750 Meter Höhe und versprüht einen kolonialen Stil. Wie Cusco auch, ist die Stadt von Bergen umgeben. Einziger Unterschied mögen die fehlenden pompösen Inka-Bauten und die auffälligen Strohhüte sein.
Hinzu kommt, dass ich das Gefühl habe, hier mehr als Reisende aufzufallen. Musternde Blicke und neugierige Fragen belegen, dass sich hier her nur sehr wenige Touristen aus dem Ausland verirren.
Sehenswürdigkeiten in Cajamarca
Auf der Karte erklärte mir Vicky, was es alles in Cajamarca zu entdecken gibt. Innerhalb des Stadtzentrum lässt sich in einem 20-minütigem Aufstieg der Aussichtspunkt Cerro Santa Apolonia erreichen. Von hier hat man einen hervorragenden Blick über die Stadt. Cajamarca ist weiterhin bekannt als Residenz des Inka-Königs Atahualpa, der 1532 vom spanischen Eroberer Francisco Pizarro gefangen genommen und schließlich hingerichtet wurde. Sein Gefängnis Cuarto del Rescate ließ der Inka-König Atahualpa mit Gold und Silber füllen, um sich damit bei den spanischen Eroberern freizukaufen – ohne Erfolg. In der Umgebung von Cajamarca lassen sich die heißen Thermalquellen Baños del Inca und die Steingräber von Otuzco besichtigen. Cajamarca ist außerdem bekannt für seine Milchprodukte, wie verschiedene Käsesorten und Süßspeisen. Wer sich für Landwirtschaft und die Produktion der lokalen Spezialitäten interessiert, für den lohnt sich ein Ausflug zum Bauernhof Granja Porcon, ca. eine Stunde außerhalb von Cajamarca gelegen. Einige dieser Sehenswürdigkeiten habe ich 2011 schon kennen gelernt – gefehlt hat allerdings noch der Ausflug zu den Felsformationen von Cumbemayo!!
Ausflug zu den Felsformationen von Cumbemayo
Neben der Stadtbesichtigung von Cajamarca habe ich eine Tour zu den Felsen von Cumbemayo gemacht. Diese liegen ca. 20 Kilometer außerhalb von Cajamarca in einer Höhe von 3.500 Meter. Die Tour habe ich unkompliziert am Hauptplatz von Cajamarca gebucht. Am Tag der Tour bemerkte ich schnell, dass ich die einzige Ausländerin im Tour-Bus bin. Es reisen anscheinend immer mehr Peruaner aus anderen Landesteilen quer durch Peru, um ihr Erbe kennen zu lernen. Und ich halt mittendrin :)
Das ist der Anblick von den bizarren Felsformationen, die an menschliche und tierische Gestalten erinnern. Bei einigen Formen fehlte es mir etwas an Phantasie aber dennoch ist Cumbemayo ein spektakulärer Ort mit einmaligen Landschaften, mysteriösen Tunneln und Wasser-Kanälen.
Während unserer zwei-stündigen Wanderung trafen wir auf ein paar Señoras, die “Chicharrones de Chancho” verkauften. Auch wenn es gut gerochen hat, so verzichtete ich auf diese schwere Mahlzeit, denn gebratenes und fettiges Fleisch in dieser Höhe, bekommt nicht jedem …
Abenteuerliche Fahrt von Cajamarca nach Leymebamba
An meinem Abfahrtstag war Vicky so nett mich um vier Uhr morgens zur Busstation zu begleiten. Zum Glück, denn selbst dem mutigsten Reisenden wird es um diese Uhrzeit etwas mulmig.
Ich lasse Cajamarca nun hinter mir und bahne mir meinen Weg durch die Anden bis nach Leymebamba. Ich wusste, dass die Strecke von Cajamarca nach Chachapoyas eine sehr abenteuerliche sein soll. Der Bus fährt morgens um 04:30 Uhr ab. Die Busgesellschaft heißt “Virgen del Carmen”.
Vorhang auf:
Ein gefährlich schöner Abgrund – noch nie war ich ihm so nah. Wir überqueren nicht nur zahllose Höhenmeter und verschiedene Klimazonen, sondern wir schlängeln uns auch auf kurvigen Wegen an den unendlich hohen Berghängen entlang, rasend schnell – nur Speedy Gonzales wäre hier schneller unterwegs ;)
Eine Fahrt durch Himmel und Hölle – nichts für schwache Nerven oder einen sensiblen Magen. Nicht umsonst verteilt der Busfahrer zu Beginn der Fahrt ein paar Plastiktüten. Er zwinkert und lacht – für den Fall der Fälle, dass der Magen seiner Fahrtgäste seinen Fahrstil nicht mitmacht.
In den Bergtälern hängt der Morgennebel. Über die seiden-grünen Berge ziehen die Schatten der wohlgeformten Wolken. Am Himmel schwebt der Andenkondor über uns und Kühe versperren gelegentlich den Weg. Pinke Bäume erstrahlen in den kargen Landschaften. Doch hinter jeder Kurve ändert sich die Kulisse und erstrahlt plötzlich in einem saftigen Grün. Kakteen, Paradiesfrüchte und alles, was mir schier ein Rätsel ist.
Eine Señora hinter mir im Bus, transportiert einen Vogel, er zwitschert, dazu erklingt peruanische Volklore-Musik und penetrantes Hupen des Busfahrers. Während der dramatischen Abschnitte unserer Reise schauen wir Rambo 1 uns 3.
Angst?
Also – nun ja. Immer wieder blicke ich hinab und denke mir „dios mio“ – Oh mein Gott – warum tu ich mir das eigentlich an? Doch das geliebte Abenteuer kennt keine Entschädigung. Auf der doch so einspurigen Bahn begegnen uns regelmäßig andere Fahrzeuge.
Hier heißt es, einen kühlen Kopf bewahren. Oder auch Augen zu und durch. Dieser Spruch war noch nie so passend. Angekommen in Leymebamba stoße ich mit Melanie und Fabian, zwei deutschen Mitreisenden auf die abenteuerreiche Fahrt an.
Hola Leymebamba!
Am Nachmittag besuchten wir das örtliche Leymebamba Museum, eines der besten Museen, die ich bisher in Peru kennen lernen durfte. Das Museum befindet sich am Ortseingang, relativ weit vom Zentrum entfernt. Deswegen haben wir ein Mototaxi bis dorthin genommen. Das Museum besitzt einen wunderschönen Garten, der zum Verweilen einlädt.
Das Museen ist modern gestaltet. Es befinden sich hier zahlreiche Ausgrabungen, wie Werkzeuge, Keramiken, Textilien, Knotenschnüre und vor allem eine beeindruckende Sammlung an Mumien, die in den Gräbern des Nordens gefunden wurden. Zahlreiche Mumien stammen aus der „Laguna de los Condores“ – der Lagune der Kondore. Die Wanderung bis zur Lagune der Kondore dauert ca. 10 Stunden mit Übernachtung in einer einfachen Hütte und Rückkehr ebenfalls 10 Stunden.
Für diese Wanderung hatte ich leider nicht genug Zeit aber sie ist für den nächsten Besuch des Nordens vorgemerkt ;)
Nach Rückkehr vom Leymebamba Museum haben wir eine kleine Besichtigung des Ortes gemacht. Am Fußballplatz kamen ein paar Jungs auf uns zu gerannt. Sie reichten uns die Hand und bedanken sich für unseren Besuch. Kleine Mädchen grinsen verlegen und baten uns um ein Foto. Gesagt, getan :)
Viel Zeit für den Ortsrundgang brauchten wir nicht, denn Leymebamba ist wirklich klein.
Zurück am Hauptplatz suchten wir uns ein Restaurant, wo wir Abendessen können. In dem Restaurant neben der Kirche drehten sich bereits knusprige Grill-Hähnchen im Ofen. Wir konnten nicht widerstehen und beschlossen zu bleiben. Hier trafen wir auf zwei französische Mitreisende, mit denen wir den Abend verbrachten.
Als ich mit geschlossenen Augen im Bett lag, begann sich bei mir alles zu drehen. Mein Kopf hatte mit der abenteuerlichen Busfahrt noch nicht abgeschlossen. So reiste ich in Gedanken noch etwas die steilen Straßen entlang, bis ich endlich erschöpft einschlafen konnte.
Wir übernachten heute im Hostal La Petaca direkt am Hauptplatz.
Besichtigung der Gräber Revash
Für den nächsten Tag stand für Melanie, Fabian und mich, die Besichtigung der Gräber von Revash auf dem Programm. Um 06:30 nahmen wir ein Sammeltaxi nach Yerba Buena, einem kleinen Dorf und Ausgangspunkt der Wanderung. Bei Ankunft in Yerba Buena hatten wir noch nichts gefrühstückt und kehrten erst einmal in einem kleinen Frühstücks-Café ein. Während dem Essen liefen typisch peruanisch die dramatischen Morgennachrichten.
Nach dem Frühstück sollte unsere Wanderung starten. Eigentlich könnten wir auf den ersten 5 Kilometer (pure Piste) auch ein Mototaxi nehmen, denn ansonsten würde die Wanderung sehr lange dauern (sagte man uns) und ich würde am Nachmittag nicht mehr den Bus nach Chachapoyas schaffen. Wir warteten also auf ein Mototaxi aber es kam kein Mototaxi. Wir fragten ein junges Mädchen, ob denn Mototaxis vorbei fahren würden. Sie sagte “ya viene, ya viene” (Es kommt schon, es kommt schon) aber wie es halt so ist, “schon” bedeutet in Peru einfach bloß “irgendwann”. Es kam also kein Mototaxi und es blieb nur noch die Möglichkeit, den Weg zu laufen.
Nach kurzer Zeit kam dann ein privates Fahrzeug an uns vorbei. Wir dachten, probieren wir es doch einfach mal mit dem ausgestreckten Daumen. Vielleicht fährt der Fahrer ja zufällig in die selbe Richtung. Das Fahrzeug hält an. Wir erklärtem dem jungen Mann, wo wir hinmöchten. „Kein Problem“ sagt er, wir dürfen einsteigen. Auf einer langen und kurvigen Piste realisierten wir, wie weit der Weg gewesen wäre. Dafür hätten wir den ganzen Tag gebraucht. Angekommen am Ausgangspunkt der Wanderung fragten wir den Fahrer, wie viel wir ihm schuldig sind. „Cuanto te debemos?“. Der junge Mann schüttelte den Kopf und sagte: „Nada“ und lacht. So viel Hilfsbereitschaft ließ uns sprachlos, vor allem als sein Auto umdrehte. Er wollte nicht in die selbe Richtung und hat für uns diesen Umweg gemacht.
Nun aber los. Ab jetzt geht es nur noch steil bergauf. Wir überquerten zunächst einen kleinen Fluss und wanderten dann auf einem schmalen Bergpfad mitten durch die Natur. Hier gibt es wunderschöne Pflanzen, kleine Blüten und wundersames Gewächs.
Mit unseren Blicken suchten wir die Felswand, wo sich schließlich die Gräber befinden würden. Wir passierten zwei größere Berghügel, bis wir sie schließlich saßen, die Bergwand, an der Revash eingearbeitet wurde.
Wir kamen ihr immer näher, der Weg wurde steiler. Die ersten Moskitos kamen aus ihrem Versteck. Der Blick hinunter ins Tal ist atemberaubend schön. In der Ferne sehen wir den gegenüberliegenden Bergstrang. Darüber ziehen die Wolken ins Tal.
Wir erkundeten die Gräber und achteten darauf, dass wir nicht ausrutschen, denn von hier oben geht es steil den Berg herunter. Der Weg zurück zog sich hin und es war unvorstellbar, dass wir all das zuvor hochgewandert sind. An der Piste im Tal angekommen war die Chance ein Mototaxi zu bekommen äußerst gering. Dafür sahen wir aber einen Touri-Bus. Ich musste schmunzeln, denn es war der Tour-Bus von der Agentur, welcher die Gocta und Puma Rinri Lodge gehört. Ich sprach mit dem Fahrer, der auf seine Gruppe wartete. Vielleicht gibt es eine Chance, dass wir bei ihm mitfahren können. Er erklärte uns, dass er zunächst mit seiner Gruppe zum Museum in Leymebamba fährt und weiter zur Gocta Lodge, die sich nicht unweit von Chachapoyas befindet. Kurz gesagt, es war mal wieder äußerster Zufall und überhaupt kein Problem. Ich darf mitfahren :) Am Abzweig Richtung Chachapoyas würde er mich dann rauslassen.
Fahrt von Leymebamba nach Chachapoyas
Gemeinsam mit der Gocta-Lodge Gruppe ging es dann zurück nach Leymebamba, wo ich meine sieben Sachen packen und Melanie und Fabian verabschieden konnte. Die Gruppe besuchte derweil das Museum. Danach sackte mich der Fahrer ein und es ging weiter in Richtung Chachapoyas. Total glücklich und dankbar für diesen Tag saß ich nun in diesem Bus und grinste vor mich hin. Der Tag war perfekt durch und durch. Es sollte nicht aufhören. Die Landschaft, die wir passierten war unberechenbar schön. Wir durchquerten knapp zwei Stunden ein Tal, immer am Fluss Utcubamba entlang. Das Abendlicht strahlte durch die Bäume und auf die saftig-grünen Wiesen am Fluss. Die Berge erstrahlten in einem seiden-farbenden grün. Die Bäume die es hier gibt, ließen mich nicht mehr los. An ihren zackigen Ästen fallen weiße Flausen herunter, die sich mit dem Wind bewegen. An den Bäumen wachsen strahlend grüne und rote Pflanzen.
Mit dem Polizeiauto nach Chachapoyas
Die Fahrtzeit schien wie ein Film an mir vorbeizulaufen, als der Busfahrer hält und mir sagte, dass wir uns nun am “Cruce” (Kreuzung) befinden. Ich war in meiner eigenen Welt untergegangen und musste mich kurz aufraffen, mein Zeug greifen und irgendwie aus dem Bus herausstolpern. Draußen auf der Straße wartete ich nun auf ein vorbeifahrenden Fahrzeug. Ein Combi oder ein Taxi aber nichts dergleichen erschien nach ca. 15 Minuten. Lediglich ein Polizeiauto fuhr im Affenzahn an mir vorbei. Nach fünf Minuten kam das gleiche Polizeiauto die Straße zurückgefahren und drehte an der Kreuzung und hielt dann vor mir. Die Polizisten fragten mich, ob ich mitfahren möchte, sie sind auf dem Weg nach Chachapoyas. Ich dachte mir – sicherer und sehr wahrscheinlich kostenlos geht es wohl kaum, nickte und stieg ein. Mein Rucksack hinten auf der Ablage. Passt oder?
Chachapoyas
In Chachapoyas kam ich dann sehr spät am Abend an und suchte sofort die am nächsten gelegene Unterkunft. Das war dann das Hostal Belem direkt am Hauptplatz. Die Unterkunft war absolut ok aber versprühte leider kein Leben, nichts besonderes, wovon ich hier schwärmen würde. Andere Reisende, die ich kennen gelernt habe, übernachteten in dem Chachapoyas Backpackers Hostal und waren mehr als zufrieden.
Da ich am nächsten Tag Kuelap besichtigen wollte, suchte ich das Tour-Büro von Amazon Expedition, eine Agentur, die ich mir schon im Internet angesehen hatte und die zahlreiche Ausflüge in die Umgebung von Chachapoyas organisieren. Das Büro liegt ebenfalls direkt an der Plaza de Armas. Für die ganztägige Tour nach Kuelap bezahlte ich 35 Soles. Wow, dachte ich, wenn das mal nicht viel günstiger ist, als so manch eine Tour im Süden von Peru.
Am Abend ging bei mir nicht mehr viel. Ich versuchte mit dem schlechten Internet der Stadt ein paar E-Mails raus zu senden aber gab schnell auf.
Kuelap
Der Wecker klingelt früh. Heute geht es zu den Wolkenmenschen nach Kuelap, einer Festung, ca. 70 Kilometer südlich von Chachapoyas. Hier wird mittlerweile an einer Seilbahn gearbeitet, die in wenigen Jahren vermehrt Touristen zu der bisher schwer zugänglichen Festung von Kuelap bringen soll. Im Prinzip führt mich der Weg wieder in Richtung Süden, eine Stunde entlang der selben Flusslandschaft, die ich gestern schon passiert habe. Von Tingo aus geht es dann auf einer kurvenreichen Steinpiste hoch auf bis zu 2.900 Meter über dem Meeresspiegel. In meinem Tour-Bus sitzen neben mir unser Guide Jefree, vier Spanier und vier Mädels aus den USA.
Nach ca. zwei Stunden Fahrt kommen wir an einem Aussichtspunkt an. Von hier aus müssen wir nun zwei Kilometer leicht bergauf wandern. In ca. einer halben Stunde kommen wir dann bei der Festung Kuelap an und stehen vor einer riesigen Steinmauer. Noch ist unklar, was sich dahinter verbergen mag. Wir wandern einmal um die riesige Steinmauer herum und genießen derweil den einmaligen Blick über die weite Andenlandschaft. Die Länge der Festung beträgt 580 Meter.
Ein herumstehendes Pferd belegt, dass es hier wohl auch die Möglichkeit gibt, einen kleinen Reitausflug zu machen.
Es gibt mehrere sehr schmale Eingänge zur Festung, jedoch sind nicht alle zugänglich. Auf einer steilen Steintreppen zwischen den gewaltigen Steinwänden bahnen wir uns unseren Weg hinauf zur Festung.
Was mich oben erwartete, werde ich nie mehr vergessen.
Denn, ich erinnere mich an den Moment, als ich nach Machu Picchu kam. Ich habe so viele Fotos gesehen und eigentlich wusste ich ganz genau was mich erwartet. Aber hier war das anders.
Eigentlich hatte ich keinen blassen Schimmer, wie toll, schön oder atemberaubend es hier ist. Ich hatte kein Bild vor Augen und wurde stattdessen mit einzigartigen Steinbauten, einem verwunschenen Wald und einem einmaligen Landschaftspanorama fasziniert. Die Bäume haben es mir besonders angetan. An den zackigen Ästen wachsen strahlende Pflanzen und wieder diese wollartigen Flausen, die mit den Bergwinden tanzen. Tag ein Tag aus, als würde es nichts anderes geben. Hier an diesem magischen Ort.
Wir durchqueren die Anlage auf Holzstegen.
Unser Guide berichtet von den bisherigen Forschungsständen, die im Gegensatz zu archäologischen Stätten in Südperu noch nicht weit vorangeschritten sind. Noch immer ist unklar, welche Funktion Kuelap eigentlich hatte. Es könnte sich um ein dauerhaft bewohntes Dorf handeln aber ebenso um ein spirituelles Zentrum. Insgesamt befinden sich in dem Komplex 300 Häuser, die zu damaligen Zeiten bis zu 2000 Menschen beherbergen konnten. Die Festung Kuelap wurde bereits 1843 von dem Richter Don Juan Crisóstomo Nieto wiederentdeckt und somit lange Zeit vor der Wiederentdeckung von Machu Picchu. Die Häuser der Chachapoyas-Kultur wurden traditionell rund gebaut. Diese wurden mit zahlreichen Ornamenten und Mustern verziert.
Am späten Nachmittag ging es dann mit dem Tour-Bus zurück nach Chachapoyas, wo ich am Abend mit den Spaniern und unserem Guide Jefree was trinken gegangen bin :)
Gocta Lodge und Wanderung zum Wasserfall
Heute geht es für mich in die Gocta Lodge. So oft habe ich mir gewünscht, endlich dort zu sein und dann heute, war es tatsächlich soweit! Mit dem Combi kehre ich dem schönen Chachapoyas den Rücken zu. Es war viel zu schön hier, um nur so kurz zu bleiben … An der Kreuzung, wo es nach Cocachimba geht, verlasse ich das Sammeltaxi und hoffe nun auf ein Mototaxi. Da keins vorbei kam, fragte ich in einem der kleinen Läden und VOILA im Handumdrehen saß ich auch schon im Mototaxi in Richtung Gocta Lodge!!!
Wie sich der Moment angefühlt hat, als ich ankam und mehr über meinen Aufenthalt in der Gocta Lodge kannst du hier lesen:
Hier geht es zu den Reiseberichten meiner Nordperu Reise
Meine Reise durch den Norden von Peru – Teil 1 – Küste
Meine Reise durch den Norden von Peru – Teil 2 – Anden
+ Übernachtung in der Gocta Lodge
Meine Reise durch den Norden von Peru – Teil 3 – Bergregenwald
… leichter Sonnenbrand im Gesicht!
… Buchungssysteme, die keine Buchstaben in der Passnummer akzeptieren!
Das kommt mir beides sehr bekannt vor.
Sehr schöner Bericht wieder mal von dir mit tollen Bildern und Videos!
Hallo Nora, wie lange ist man bis Leymebamba unterwegs?
LG Christiane
Hallo Christiane,
von wo aus denn?
Von Cajamarca sind es rund 9 Stunden. Von Chachapoyas sind es rund 2 1/2 Stunden.
Saludos!
Nora
Von Cajamarca :-) Gibt es da auch nen Nachtbus?
LG
Ich glaube mich zu erinnern, dass es eine weitere Abfahrt am Nachmittag gibt, gegen Mittag, weiß aber nicht die genaue Zeit. Ich würde im Norden von einer Nachtfahrt abraten.
LG
Nachts sieht man ja auch nichts von der schönen Landschaft… ;-) Wäre schade…
2 Fragen noch: Kann man Kuelap auch auf eigene Faust machen? Und wie lange ist man von Chachapoyas nach Tarapota unterwegs?
LG Christiane
Hallo Christiane :)
Du kommst nach Kuelap auch auf eigene Faust, ist allerdings etwas umständlicher. Dazu kannst du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Tingo fahren. Dort gibt es auch Unterkünfte. Man kann in einer recht anstrengenden Wanderung nach Kuelap wandern, rund 3 – 4 Stunden. Das sollte man bestenfalls mit einem lokalen Guide machen oder auch mit Pferden. Ansonsten kannst du auch mit dem Combi bis nach Maria fahren, das ist die letzte Kommune vor Keulap… dort gibt es ebenfalls Unterkünfte, allerdings fahren die Busse dort sehr spärlich. Von Chachapoyas nach Tarapoto sind es rund 8 Stunden mit dem Bus. Unterwegs lohnt sich eine Übernachtung in Moyobamba, wenn nicht sogar mehr Tage um das Naturschutzgebiet Tingana, die Wasserfälle der Region und den Orchideen-Garten zu besuchen!
Liebe Grüße
Nora
Danke, liebe Nora, für deine vielen hilfreichen Tips und Beiträge! Ich freu mich wie ein Schneekönig auf unsere Perureise!!! :-) :-) :-)
Hi Christiane!
toll! – wann geht’s los?
:)
Nora