Wer nach Peru kommt, der hat meist die Inka und Machu Picchu im Kopf. Viele Reisende wissen dabei gar nicht, wie viele andere Kulturen es in Peru gegeben hat und vor allem, wie wichtig diese für die schnelle Expansion der Inka waren. Als Überblick der wichtigsten Prä-Inka Kulturen soll dir dieser Artikel diesen. Dabei sind die Kulturen chronologisch geordnet. Einige Kulturen herrschten jedoch auch zeitgleich bzw. verliefen in einander. Es sei hinzuzufügen, dass ich keine Anthropologin bin. Ich selbst finde das Thema “Kulturen in Kultur” spannend aber es ist auch sehr komplex und überwältigend manchmal. Ich habe das Wissen aus verschiedenen Quellen zusammen getragen. Diese sind unten vermerkt.
Die Kultur der Inka wurde von zahlreichen Vorgänger-Kulturen beeinflusst. Vor den Inka gab es Gesellschaften und Kulturen, die bereits weit entwickelt waren, sich gegenseitig beeinflussten und aufeinander aufbauten. Dieser Entwicklungsprozess von den ersten Siedlungen an der Küste Südamerikas bis hin zu den Expansionsbewegungen der Inka umfasst ca. 3000 Jahre. Das Inka Reich konnte sich dadurch innerhalb gerade einmal 100 Jahren zum größten Staat des südamerikanischen Kontinents entwickeln.
Zahlreiche landesweite archäologische Ausgrabungen sind Beweise für eine vielfältige und komplexe Entwicklung der Kulturen in Peru. Dabei handelt es sich um regionale wie auch größere überregionale Kulturen. Einige Kulturen Perus bestanden zeitgleich, wohingegen andere Kulturen langsam in einander übergingen. Die Veränderung oder das Ende einer Kultur hatte entweder einen natürlichen/ klimatischen oder politisch/ sozialen Hintergrund.
Peru Kultur – Ein Überblick der Kulturen
Die Entwicklung der Prä-Inka Kulturen lässt sich in folgende Phasen unterteilen:
### Initialzeit und Früher Horizont (Caral, Paracas, Chavín)
### Die frühe Zwischenperiode – Zeit der Meisterhandwerker (Nasca, Moche, Recuay)
### Der mittlere Horizont (Tiahuanaco, Huari)
### Die späte Zwischenperiode (Chimu)
### Expansion der Inka (Parallel dazu die Chachapoya)
Caral (1800–1000 v. Chr.)
Bereits zwischen 5000 und 3000 Jahren v. Chr. kam es zu ersten dauerhaften Siedlungen indigener Völker in Südamerika. Bevorzugt wurden Orte mit einer Vielfalt an Ressourcen wie das Küstengebiet der Anden.
Die archäologische Ausgrabung Caral liegt im Supe-Tal 200 Kilometer nördlich von Lima und 25 Kilometer landeinwärts. Caral gilt als die älteste Siedlung auf dem amerikanischen Kontinent und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Caral umfasst eine symmetrische Fläche von ca. 60 Hektar, bestehend aus zwei kreisförmigen vertieften Rundflächen.
Die Kultur der Caral produzierte noch keine Keramik, was sie wesentlich von anderen zeitgleichen urbanen Entwicklungen in Mesoamerika oder Europa unterscheidet. Beeindruckend ist jedoch die Erfindung des Bewässerungsfeldbaus und ihre Meeresfischerei. Angebaut wurden Süßkartoffeln, Bohnen und Avocados. Der Anbau von Mais kam erst später hinzu.
Chavín Kultur (1000 – 200 vor Chr.)
Als das erste überregionale Kulturzentrum galt Chavín de Huántar in den Zentralanden, knapp zwei Stunden von der Stadt Huaraz entfernt und auf 3.200 Meter Höhe gelegen. Chavín de Huántar wurde 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Die Kultur der Chavín befand sich an einem strategischen Punkt zwischen Tiefland, Anden und der Küste. So fanden Forscher in Textilien, Keramiken und Skulpturen zahlreiche Elemente der verschiedenen Regionen. Darunter Tiermotive wie Reptilien und Raubtiere aber auch monsterähnliche Tier-Mensch-Wesen.
Die komplexe Ruinenstätte ist bis heute gut erhalten. Die gesamte Anlage bestand aus zahlreichen Gebäuden mit verschiedenen Plattformen und Innenhöfen. Man findet in Chavín ein unterirdisches Labyrinth, das aus Kammern, Rampen und Treppen besteht, die mit schmalen Gängen verbunden sind. (Achtung, hier besteht Kopfstoßgefahr ;))
Im Herzen des neuen Tempels ist ein 4,5 Meter hoher Monolith “El Lanzón” verborgen, eine der drei Gottheiten der Chavín. Der Lanzón hat die Form eines Messers mit dem Griff nach oben. Die Figur zeigt ein Raubtiergesicht mit Schlangen zwischen den Zähnen. Zwei weitere Gottheiten der Chavín Kultur ist die Tello-Obelisk und der Raimondi-Stele. Beide befinden sich in einem Museum in Lima.
An den Mauern der Gebäudekomplexe befinden sich zum Teil gut erhaltene Köpfe aus Stein. Dabei soll es sich laut Wissenschaftlern um Darstellungen von Opfern oder gefangener Feinde handeln.
Sehr interessant ist auch die Trilogie der Anden-Symbolik, wie man sie bei den Inka findet. Raubkatze (bzw. Jaguar), Schlange und Kondor stellen die drei Welten “Unterwelt, Hier und Jetzt und Oberwelt” dar. Hier zeigt sich gut, wie Vorgänger-Kulturen, die Inka beeinflusst haben.
Die Chavín Kultur besaß bereits Wissen über einfache Techniken der Goldbearbeitung. Es wurden Schmuckstücke in Schlangenform und Goldplättchen mit Raubkatzen-Motiven entdeckt. Des Weiteren bauten die Chavín als eine der ersten Kulturen Mais an.
Bis heute ist unbekannt, wozu das Kulturzentrum der Chavín wirklich diente. Theorien besagen, dass es sich um einen Pilgerort gehandelt haben könnte bzw. um ein Orakel. Unabhängig davon sind sich Wissenschaftler sicher, dass sich unter den Chavín die erste religiöse Ideologie entwickelte, welche die nachfolgenden Kulturen (bis hin zu den Inka) einte.
Paracas Kultur (900 bis 200 v. Chr.)
Die Paracas Kultur befindet sich an der Südküste von Peru, südlich von Lima in einer sehr trockenen Küstenregion. Dieses trockene Wüsten-Klima begünstigte den Erhalt von organischen Materialien wie kunstvoll gewebten Textilien sowie Mumien. Zwei der wichtigsten archäologischen Ausgrabungen sind die “Cavernas” und “Necropolis”. Die Paracas Kultur lebte vor allem vom Fischfang. Des Weiteren wurden Mais und Bohnen angebaut.
Beeinflusst wurde die Paracas Kultur vor allem durch die Chavín. Diese gaben den Paracas wichtige Keramik-Techniken weiter. Die Paracas Kultur entwickelte jedoch ihren ganz eigenen Stil, der sich an die kulturellen und regionalen Gegebenheiten der Küstenregion anpasste. Ebenso verarbeiteten die Paracas Baumwolle zu beeindruckenden Textilien und sie waren in der Lage Metall wie Gold und Kupfer zu bearbeiten. Das machte die Paracas zu wahren Meisterhandwerkern ihrer Zeit.
Die Paracas sind neben der eindrucksvollen Keramik und Textil-Kunst vor allem für ihre künstlichen Schädeldeformationen bekannt. Dies war zu damaligen Zeiten eine häufig praktizierte Methode, um sich geistig mit den Göttern zu verbinden.
Wissenschaftler fanden heraus, dass ab der Geburt der Schädel verformt wurde. Kleine Kinder trugen in den ersten Jahren ein, um den Kopf geschnürtes Brett. Die Paracas entwickelten aber auch spezielle Wiegen. Dieses erzeugte Druck auf den Schädel und verformte diesen schließlich. Durch die Verformung des Kopfes wollte man ethnische Unterschiede zu anderen indigenen Völkern herstellen. Aber auch ästhetische wie religiöse Gründe spielten hier eine Rolle.
Nasca Kultur (0 bis 650 n. Chr.)
Die Nasca Kultur befindet sich ebenfalls an der Südküste von Peru in einem Gebiet mit sehr extremen klimatischen Bedingungen. Bei vielen Touristen ist diese Kultur aufgrund der Nasca-Linien bekannt. Die Nasca Kultur wurde stark von der Kultur der Paracas beeinflusst und gilt ebenfalls als Kultur der Meisterhandwerker. Ähnlich wie bei der Paracas Kultur gab es bei den Nasca Schädelformationen.
Die Nasca Kultur besaß ein enormes Wissen über Bewässerungstechniken. Nur so war es ihnen möglich den kargen und trockenen Wüstenboden in fruchtbares Land umzuwandeln. Sie produzierten vor allem Mais, Bohnen, Maniok, Kartoffeln, Kürbisse, Erdnüsse und Avocados. Die Nasca lebten außerdem vom Fischfang und von der Meerestier-Jagd. Baumwolle, Schilfrohr und Binsen diente für Kunsthandwerk und alltägliche Zwecke.
Religion spielte bei den Nasca eine wichtige Rolle. Sie lebten mit unberechenbaren Naturereignissen wie Dürren, Erdbeben oder Springfluten. Daher glaubten sie an übernatürliche Kräfte, welche ihr Schicksal beeinflussen und die Ressourcen verteilen würde.
Die Nasca waren auch bekannt für ihren Toten-Kult. Sie beerdigten Verstorbene in der sandigen Pampa. Die Gräber waren ca. zwei bis drei Meter tief mit einem quadratischen oder runden Querschnitt. Die Toten wurden in die Hockerstellung gesetzt und die Knie wurden an die Brust gedrückt. Eingewickelt wurden die Toten in Textilien. Ein bekanntes Grabfeld ist Chauchilla, welches man auf einer Tour von der Stadt Nasca aus besichtigen kann.
Die Nasca Linien
Die Nasca Linien (Geoglyphen) werfen immer noch viele Fragen auf. Bis heute wird gerätselt aus welchen Motiven die Nasca diese riesigen Scharrbilder in den Wüstenboden der Pampa von Jumana zeichnete. Die Nasca Linien verteilen sich auf einer Fläche von ca. 500 km² . Aus der Luft sind zahlreiche Symbole zu sehen: Kolibri, Kondor, Affe und auch ein kleiner Mann, welcher ein Astronaut darstellen soll. Es wird vermutet, dass die Nasca Linien eine religiöse, astronomische oder agrikulturelle Bedeutung hatten. 1994 wurden die Nasca Linien zum UNESCO-Welterbe erklärt.
Die Linien sind wenige Zentimeter tief und in der Regel zwei Fuß breit. Erst 1924 wurden sie bei einem Flug über Südperu entdeckt. Vom Boden aus sind die Vertiefungen nicht als Figuren erkennbar.
Die Linien wurden zur Lebensaufgabe von Maria Reiche, einer deutschen Forscherin, die 1941 zum ersten Mal nach Peru kam, um die Nasca Linien zu studieren. Heute gibt es in Nasca ein Museum über ihr Lebenswerk.
Moche Kultur (0 bis 650 n. Chr.)
Die Moche Kultur befindet sich an der Nordküste von Peru im Tal des gleichnamigen Flusses Moche. Sie herrschte in etwa zeitgleich zur Nasca Kultur. Nicht unweit der Stadt Trujillo befinden sich gleich drei Zentren dieser Kultur. Das wären:
Huaca del Sol (Sonnentempel)
Huaca de la Luna (Mondtempel)
Huaca Cao (El Brujo)
Der Sonnen- und Mondtempel sind aus Lehmziegeln erbaut und zählen zu den ältesten Bauten in Südamerika. Die Pyramiden dienen verschiedenen Zwecken. So befindet sich in der Huaca del Sol das administrative Zentrum der Moche und in der Huaca de la Luna das religiöse Zentrum. Hier wurden zahlreiche Menschenopfer gefunden. Nach Aussage von Wissenschaftlern erhofften sich die Moche von den Opfergaben mehr Regen von ihren Göttern, um die wüstenhafte Region fruchtbar zu machen.
Diese archäologischen Ausgrabungen stechen vor allem aufgrund ihrer Wandmalerei und markanten Reliefs heraus. Außerdem waren die Mochica ausgezeichnete Töpfer. Motive waren handwerkliche, kriegerische und religiöse Tätigkeiten sowie Mythologie und Liebesleben. Die Kultur der Moche arbeite ebenfalls mit Gold und Kupfer und in der Weberei.
Eben so spektakulär wie der Sonnen- und Mondtempel der Moche Kultur, ist die archäologische Stätte El Brujo, wo 2007 eine mit Schlangen und Spinnen tätowierte Mumie gefunden wurde. Dabei handelt es sich tatsächlich um eine 28-jährige Frau, welche den Namen “Fürstin von Cao” trägt. Eine Frau als Herrscherin einer südamerikanischen Kultur – das ist bei weitem einzigartig.
Man nimmt an, dass die Moche über einen Zeitraum von 30 Jahren stark mit den Folgen des El Niño Phänomens zu kämpfen hatten und es zu einschneidenden Dürreperioden kam, welche die Bewässerungsinfrastruktur zerstörte. Somit waren die Moche gezwungen ihre Küstensiedlungen aufzugeben und ins Hinterland umzusiedeln.
Weiterhin kam es zu Bürgerkriegen und sozialen Unruhen aufgrund von immer knapper werdenden Ressourcen und Hungersnöten, was letztlich zum Untergang der Moche-Kultur beitrug.
Nördlich der Stadt Chiclayo im Norden von Peru befindet sich das Museum „Tumbas Reales de Sipán“. Das Museum ist als eine Moche-Pyramide nachgebildet und präsentiert die Moche-Kultur anhand von über 400 goldenen, silbernen und juwelenbesetzten Schmuckstücken und dem Mausoleum des „Herrn von Sipán“.
Recuay Kultur (0 bis 650 n. Chr.)
Die Kultur der Recuay befand sich im peruanischen Hochland in der Nähe der Kulturstätte Chavín, aus welcher sie nach und nach entsprungen sind. Ihre Blütezeit erlebte die Kultur bis circa 650 n. Chr., bevor sie von der Huari Kultur verdrängt wurden. Die Recuay lebten sowohl friedlich als auch feindlich mit der Kultur der Moche an der Küste. Beide Kulturen verehrten das Mond-Tier als ihre Gottheit.
Tiahuanaco Kultur (650 bis 1000 n. Chr.)
Tiahuanaco war ein mächtiges und religiöses Zentrum am Titicacasee. Das Kulturzentrum dieser sehr wichtigen Prä-Inka Kultur befand sich im Altiplano von Bolivien auf 4000 Meter Höhe. Im Jahr 2000 wurde Tiahuanaco zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.
Die Tiahuanaco Kultur machte sich vor allem den Fernhandel mit Hilfe von Lama-Karawanen zu Nutze. So konnten die verschiedensten Produkte innerhalb verschiedener Regionen ausgetauscht werden. In der Blütezeit reichte der Einfluss der Tiahuanaco Kultur von der pazifischen Küste, der Atacamawüste, bis zu Teilen des heutigen Argentiniens.
Tiahuanaco, welches religiös stark von den Chavín geprägt wurde, war Anziehungskraft für zahlreiche Pilger. Die Stabgottheit spielte auch hier eine wesentliche Rolle. 800 n. Chr. soll die Stadt bis zu 30.000 Einwohner beherbergt haben. Das bekannteste Bauwerk ist das drei Meter hohe Sonnentor, zu dem heute immer noch zahlreiche Pilger kommen.
Huari Kultur (650 bis 1000 n. Chr.)
Inspiriert durch die religiösen Vorstellungen der Tiahuanaco Kultur formte sich fast zeitgleich der Huari Staat. Dieser entsprang allerdings der Recuay Kultur. Viracocha war der Schöpfergott der Huari. Man geht davon aus, dass Handelsbeziehungen zur Tiuhuanaco Kultur zu einer ähnlichen Entwicklung beigetragen haben.
Das politische Zentrum des Huari Reichs befand sich ca. 25 Kilometer nördlich der heutigen Stadt Ayacucho. Die Huari waren ein militärisches Volk, denen es gelang zahlreiche kleinere Kulturen wie die Nasca, Moche und Huarpa zu unterwerfen. Diese wurden gezwungen sich den religiösen Vorstellungen der Huari unterzuordnen und das Wirtschaftssystem anzunehmen.
Bekannte Stätten der Huari Kultur sind Huari, Piquilla, Pachacamac und Viracochapampa. Die Huari besaßen eine fortschrittliche und zentrale Verwaltung, gut organisierte Heere und sie brachten den Ausbau von Straßennetzen voran. Tempelanlagen wie Willkawayin gelten als architektonische Meisterleistungen und sind bis heute gut erhalten.
Aufgrund von Dürreperioden zerfiel die Tiahuanaco-Huari Kultur in regionale Staaten. Eine der wichtigsten war die Chimu Kultur.
Chimu Kultur (1000 bis 1470 n. Chr.)
Die Chimu Kultur befindet sich an der Nordküste von Peru nicht weit entfernt von der Stadt Trujillo. Hier steht der überaus beeindruckende Lehmziegelpalast Chan Chan als Hauptstadt des Chimu Reiches, welches sich an der gesamten Küste Nordperus von Lima bis zur Grenze nach Ecuador erstreckt hat. Damit war die Chimu Kultur eine sehr einflussreiche Kultur und ihre Hauptstadt Chan Chan galt mit 30.000 Einwohnern als die größte Hauptstadt Südamerikas. Chan Chan wurde größtenteils aus Lehm, aber auch aus Holz und Schilf erbaut und hatte ein Fläche von rund 28 km². Die UNESCO ernannte Chan Chan 1986 zum Weltkulturerbe.
Besonders typisch für den Stil der Chimu Kultur waren Symbole der natürlichen Umwelt wie Fische, Seevögel, Meerestiere und Regenbogen, die sich in der Architektur wie auch dem Kunsthandwerk widerspiegelten. Ebenso wie die Moche Kultur stellten sie Handwerk aus Ton her, welches sie allerdings schwarz polierten.
Die Chimu Kultur musste sich nach längerem Konkurrieren mit den Inka unterwerfen. Diese legten die Bewässerungssysteme der Chimu lahm, was ihnen die Lebensgrundlage raubte und somit zerstörte. Ca. die Hälfte der Elite von Chimu wurde getötet. Meister der Web- und Töpferkunst sowie Silberschmiede wurden nach Cusco umgesiedelt und beeinflussten somit maßgeblich den Stil der Inka.
Lambayeque (700 bis 1375 n. Chr.)
Die Lambayeque Kultur, auch als Sicán Kultur bekannt, befand sich im Norden Perus nahe der Grenze zu Ecuador, nahe der heutigen Stadt Chiclayo. Von 900 bis 1100 n. Chr. war Batan Grande das religiöse und politische Zentrum der Lambayeque Kultur. Man geht davon aus, dass die Lambayeque Kultur eine Abspaltung der Huari Kultur sein könnte.
Chachapoya (800 bis 1.500 n. Chr.)
Die Kultur der Chachapoya lebte in den nördlichen Anden und im Amazonasraum von Peru, parallel zur Kultur der Inka. Bisher ist die mysteriöse Chachapoya Kultur noch sehr wenig erforscht. Bisherige archäologische Ausgrabungen werfen viele Fragen und gewagte Theorien auf.
“Chachapoya” bedeutet so viel wie “Wolkenmenschen“. Diese Bezeichnung stammt aus der indigenen Sprache Quechua und bezeichnet die Chachapoya als ein Volk, welches sehr hoch und abgelegen in den Nebelwäldern des heutigen Perus lebte.
Die Herkunft der Chachapoya ist nicht geklärt. Man weiß nicht genau, woher die Chachapoya kamen und wie groß ihr Territorium war. Die wichtigste Festung namens Kuelap wurde 1843 entdeckt. Diese Festung befindet sich zwei Stunden von der heutigen Stadt Chachapoyas entfernt, auf 2.900 Meter Höhe.
Die Festung Kuelap, welche 2011 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, zählt zu einem der imposantesten Bauwerke des Nordens. Die Ruinenanlage, welche aus drei Stockwerken besteht ist ca. 600 Meter lang und bis zu 30 Meter hoch.
Auf den ersten Blick scheint es keine Eingänge zu geben, doch an den Seiten-Mauern findet man dann drei ganz schmale Gänge hinauf zur inneren Festung. Diese versteckten Eingänge könnten darauf hindeuten, dass es sich um eine Festung zur Verteidigung gehandelt haben könnte. Auch die unzugängliche Lage auf einem Berg, mit weitreichendem Blick über die Umgebung, könnte darauf hindeuten.
Die Chachapoya unterschieden sich deutlich von anderen indigenen Völkern Südamerikas. Sie waren größer und zum Teil auch hellhäutig. Das hat bisher die Vermutung aufgeworfen, dass die Chachapoya Nachfahren von keltischen Seefahrern aus Europa oder sogar Wikinger sein könnten. Die rundgebauten Häuser und stilistischen Elemente in der Architektur könnten auf Verbindungen mit Europa hinweisen. Allerdings werden diese Theorien stark kritisiert.
Die Inka führten einen langen und mühsamen Eroberungskampf gegen die Chachapoya, bis sie schließlich 1475 von den Inka geschlagen wurden. Die Chachpoya waren dennoch sehr gute und gefürchtete Krieger. Es wird gesagt, dass verbliebene Chachapoya sogar Seite an Seite der Spanier gegen die Inka kämpften.
Grund für das gänzliche Aussterben der Chachapoya Kultur sollen eingeschleppte Krankheiten der Spanier gewesen sein.
Ein sehr erstaunlicher Fund wurde im Kondorsee, der sogenannten “Laguna de los Condores“, 71 Kilometer der Stadt Chachapoyas entfernt, gemacht. Hier wurden 219 Mumien von der Chachapoyas Kultur gefunden, die ähnlich wie bei den Inka bestattet wurden. Aufgrund des günstigen Klimas in der Zone blieben die Mumien lange Zeit konserviert. Heute werden diese im Museum von Leymebamba ausgestellt. Der See wurde “Kondorsee” genannt, weil auf dort gefundenen Keramiken die Symbole eines Kondors festgestellt wurden. Der Kondor war bei den Inka sowie seinen Vorgänger-Kulturen ein verehrtes und spirituelles Tier.
Parallel zu der Kultur der Chachapoya entwickelte sich die Kultur der Revash. Nicht unweit der Stadt Leymebamba wurden Felsgräber der Revash Kultur gefunden.
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