Wusstest du, dass es neben Machu Picchu noch so viele weitere Inka-Stätten zu entdecken gibt? Im Heiligen Tal der Inka gibt es einige archäologische Stätten, die kaum jemand besucht. Dazu gehört beispielsweise die Ñaupa Iglesia, die ich mit ein paar Freunden, darunter der Fotograf Diego Nishiyama Villasante, besucht habe. Der Tempel befindet sich nicht unweit der Zugstation Pachar, zwischen Urubamba und Ollantaytambo. Nicht viele Touristen kommen hier her, denn kaum jemand weiß von diesem mystischen Ort, versteckt tief in den Bergen der Anden. Verbinden kannst du deinen Besuch mit der Bier-Brauerei “Cerveceria del Valle”.
Wir sind hier mit einem privaten Auto hingefahren aber ebenso kannst du mit dem Combi von Urubamba in Richtung Ollantaytambo fahren und bei der Station “Pachar” auf dem Weg aussteigen.
Cerveceria Artesanal
Nicht nur die Deutschen trinken gerne Bier, sondern auch die Peruaner! Schon zu Inka-Zeiten wurde das traditionelle Mais-Bier “Chicha” hergestellt, das Heiligen Tal der Inka bietet die besten Voraussetzungen für den Anbau von Getreide und Mais.
In Pachar befindet sich direkt am Wegesrand die “Cerveceria del Valle”, eine Brauerei, die selbstgebrautes Bier herstellen. Die Biere werden mit lokalen Getreide- und Maissorten hergestellt und wenn du nett fragst, darfst du dir sicher auch einmal die Produktionshalle ansehen. Ich habe ein Bier getrunken und obwohl es recht bitter war, hatte es doch einen guten Geschmack :)
Um zur Ñaupa Iglesia zu gelangen, muss der Urubamba Fluss über einer Holzbrücke überquert werden.
Von dort aus läufst du knapp eine Stunde, immer entlang einer Piste, zwischen den hohen Bergwänden und entlang der Bahngleise, die von Aguas Calientes über Ollantaytambo bis nach Cusco führen.
Irgendwann erreichst du unzählige Terrassenanlagen auf der rechten Seite und darüber einen riesigen Felsen, der eine Höhle vermuten lässt. Dort bist du gold richtig und folgst den Stufen hinauf bis zum großen Felsvorsprung. Die Terrassenanlagen werden nicht mehr bewirtschaftet, zu Zeiten der Inka wurden hier Mais und Kartoffeln in Hülle und Fülle angebaut. Insgesamt scheint die Anlage etwas verwahrlost, Ausgrabungen und wissenschaftliche Untersuchungen wurden eingestellt, und das, obwohl es hier noch so viel zu entdecken gibt!
Wozu diente die Ñaupa Iglesia?
Bei der Ñaupa Iglesia handelt es sich um einen religiösen Tempel der Inka, der für Opfergaben und spirituelle Zeremonien diente. Die Inka huldigten hier ihren Göttern, den Apus (Bergen), der Sonne (Inti) und dem Mond (Luna). Der Tempel gilt als ein zentraler Punkt zwischen den anderen Inka-Stätten in Pisac, Ollantaytambo und Machu Picchu.
In der Höhle befindet sich ein Altar aus Stein, der extrem präzise und detailgetreu bearbeitet wurde. Noch immer liegen halb-vertrocknete Rosen vor dem Altar, er kürzlich muss hier eine Opfergabe stattgefunden haben. Der Stein zeigt das halbe Chacana Symbol, das Andenkreuz, welche die andine Kosmovision repräsentiert. Die drei Stufen symbolisieren die Unterwelt (Ukhu Pacha), das Hier und Jetzt (Kay Pacha) sowie die Oberwelt (Hanan Pacha), das Leben nach dem Tod.
Alte Tempel wo das Gold strahlt
Wissenschaftlern zu Folge soll Ñaupa Iglesia, auch genannt “Ñaupa Iglesia Choqella” ein Ort gewesen sein, an dem das Gold nur so strahlte. Irgendwie spürt man die reine Energie der Felsen, der umliegenden Berge, das Rauschen des Flusses, den vorbeiziehenden Wind und diese Stille. In einer Wand an der rechten Seite der Höhle befindet sich ein weiterer Altar, welcher als rechteckiges Fenster in die Felswand eingearbeitete wurde. Zerbrochene Keramik-Krüge und einige Koka-Blätter zeugen davon, dass hier eine Opfergabe stattfand.
Entdecke mehr archäologische Stätten im Heiligen Tal der Inka, besuche farbenfrohe Märkte und erlebe die schönsten Andenlandschaften. Hier findest du mehr zum Thema Heiliges
0 Kommentare