Neben der Inka-Stadt Machu Picchu kann man zwei Berge besteigen, die sehr unterschiedlich sind und die beide besondere Perspektiven auf die Festungsanlage ermöglichen: den Huayna Picchu (direkt hinter der Anlage) und den Montaña Machu Picchu. Wir haben uns bewusst für den „Hausberg“ Montaña Machu Picchu entschieden, da wir den Ausblick auf die gesamte Inka-Stätte mit dem Huayna Picchu im Hintergrund haben wollten. Bis auf 3.082 Meter geht es hinauf, rund 652 Meter höher, als Machu Picchu selbst liegt.
– Dies ist ein Gastartikel von Lisa Lehnen (www.travelbites.de) –
Erfahre in diesem Artikel, was der Unterschied zwischen dem Huayna Picchu und Montaña Machu Picchu ist.
Den Weg zum Eingang und auf den Montaña Machu Picchu finden
Vom Haupteingang zu Machu Picchu folgt man dem oberen Pfad Richtung Wachhaus. Hölzerne Hinweisschilder geben den Weg zum Eingang durch die landwirtschaftlichen Terrassen an. Nach etwa 30 Minuten passiert man einen Torbogen. Dort, am Fuß des Berges, gibt es eine kleine Kontrollstation an der man sein kombiniertes Ticket „Machupicchu + Montaña“ erneut vorzeigen und sich mit Namen, Reisepassnummer und Startzeit in ein Besucherbuch eintragen muss.
Der Weg ist 400 Besuchern täglich vorbehalten, daher sollte man das Ticket – vor allem in der Hochsaison – einige Wochen im Voraus buchen. Manchmal bekommt man in weniger vollen Monaten auch noch spontan ein Kombi-Ticket. In jedem Fall muss es aber vor dem Besuch von Machu Picchu erworben werden, denn man kann es nicht vor Ort am Eingang zusätzlich kaufen.
Du möchtest dir dein Ticket nach Machu Picchu inkl. dem Montaña Machu Picchu sichern? Buche deinen Eintritt jetzt über die Plattform Get Your Guide*. Das ist vor allem praktisch, wenn du den Huayna Picchu oder Montaña Berg besteigen möchtest. Dann sollte das Ticket 1 bis 2 Monate im Voraus gebucht werden.
Die beste Zeit für den Aufstieg wählen
Bis zum Aussichtspunkt auf der Spitze des Berges Montaña Machu Picchu, der den gleichen Namen trägt, wie die Stätte selbst, braucht man etwas länger als eine Stunde, wenn man gut zu Fuß ist. Daher sollte man den Weg nicht viel später als 10.00 Uhr antreten, damit man genügend Zeit für den Aufstieg hat. Als Entschädigung für die frühmorgendliche Anstrengung kann man oben in Ruhe viele Bilder machen und eine Zeit lang die tolle Aussicht genießen. Denn bereits um 12.00 Uhr wird der Gipfel des Montaña Machu Picchu wieder für Besucher geschlossen.
Wir haben uns schon um kurz nach 7.00 Uhr, direkt nach dem Betreten von Machu Picchu, auf den Weg gemacht. Der Pfad nach oben ist gut gekennzeichnet und zunächst breit und leicht wanderbar mit vorgegebenen Steinstufen an vielen Stellen. Er führt durch den Regenwald und wir nach oben hin immer steiler und enger. Ab und zu geht es seitlich auch schon mal steil hinab. Eine runde Steinmauer, die wie das Fundament eines Turms aussieht, bietet nach etwa einer Stunde noch einmal Gelegenheit zu rasten, bevor es die letzten Meter hinauf zum Gipfel geht.
Bereits der Weg nach oben ist ein (anstrengendes) Erlebnis. Dafür gibt er aber auch zwischen den Bäumen immer wieder tolle Blicke ins grüne Tal und auch auf Machu Picchu frei. Der Gedanke, die Berge für etwas Übernatürliches beziehungsweise Göttliches zu halten, wie die Inka es taten, ist angesichts ihrer majestätischen Erscheinung nicht abwegig. Auf dem Gipfel des Montaña Machu Picchu sollen die Priester zu besonderen Anlässen übrigens Rituale praktiziert und dem lokalen Salkantay-Berggeist („Apu“ genannt) gehuldigt haben.
Oben auf dem Montaña Machu Picchu angekommen, war es zunächst noch etwas nebelig, denn wir haben sogar die Wolkendecke durchschritten, die am Morgen oft noch tief zwischen den Bergen hängt. Aber die ersten Sonnenstrahlen des Tages und etwas Wind schieben nicht nur die Wolken, sondern auch unsere Bedenken hinsichtlich klarer Sicht auf die Inka-Stätte im Tal, beiseite und geben den überwältigenden Blick auf die gesamte Anlage Machu Picchus, den dahinterliegenden Berg Huayna Picchu und das umliegenden Putucusi-Gebirge frei. Das ist ein wahnsinnig tolles Erlebnis!
So früh muss man den Ausblick übrigens nur mit ganz wenigen anderen Besuchern teilen, denn es ist noch leer. Nachdem man oben die Stille und die Aussicht für eine Weile genossen hat und nach und nach immer mehr Wanderer auf dem Gipfel ankommen, ist es Zeit, den Rückweg anzutreten. Es wird gegen Mittag deutlicher wärmer (daher unbedingt genug Wasser einpacken), dennoch dauert der Abstieg nicht einmal eine Stunde. Es bleibt also anschließend noch ausreichend Gelegenheit, um die gesamte Anlage von Machu Picchu in aller Ruhe zu erkunden.
Unser Fazit: Besteigung Montaña Machu Picchu
Der Montaña Machu Picchu ist wohl – im Gegensatz zum Huayna Picchu – eine oft nicht bedachte Option, Machu Picchu auf eine neuen Weise zu betrachten. Dabei ist die Aussicht vom Gipfel wirklich spektakulär und man teilt sie sich mit nur wenigen anderen Besuchern zur selben Zeit. Man sollte für den Aufstieg allerdings fit und gut zu Fuß sein.
Für uns ist der Montaña Machu Picchu ein absolutes Must-do beim Besuch von Machu Picchu – der Blick von oben ist jeden Meter des teilweise anstrengenden Aufstiegs wert!
Kurz zusammengefasst: Praktische Infos
✓ Aufstieg: ca. 1 bis 1,5 Stunden (je nach Tempo und Pausen), unbedingt vor 11.00 Uhr
✓Abstieg: knapp 1 Stunde (eventuell etwas weniger), muss bis 12.00 Uhr erfolgen
✓Höhe: 3.082 Meter (Gipfel), 652 Meter Unterschied zum Startpunkt
✓Zutritt: zusätzliches Ticket erforderlich, als Kombi-Ticket im Voraus buchbar
Da das Wetter in der Region schon mal unberechenbar sein kann, neben festem Schuhwerk und ausreichend Wasser am besten auch Regenzeug (Jacke und/oder Poncho) sowie Sonnencreme und eine Kopfbedeckung dabeihaben – man weiß ja nie!
Über die Autorin: Ich bin Lisa, freie Journalistin aus Köln, und seit September 2016 gemeinsam mit meinem Freund Jens in Südamerika unterwegs. Ende des Jahres geht es auf zum nächsten Kontinent, nach Australien & Neuseeland, danach für einige Monate weiter nach Asien. Wir haben uns den Traum einer Weltreise erfüllt! Ich schreibe auf www.travelbites.de über besuchte Orte & unsere Abenteuer. Jens kümmert sich währenddessen um den technischen Support des Blogs. Mehr über uns auf dieser Seite.
Super Artikel! Machen Anfang Dezember den Inka Trail und haben noch Entscheidungshilfe für oder gegen den Montana gebraucht. Wir werden das nach diesem Artikel sicher tun :) Gruß, Martin
Na da kam der Artikel ja wie gerufen ;)
Viel Freude auf dem Inka-Trail und beim Besteigen des Montañas!
LG aus Chachapoyas
Nora
Hallo,
ich werde nächstes Jahr durch Peru reisen und Machu Picchu steht da natürlich mit auf der Liste. Sehr gute Beschreibung und deinen Blog habe ich mir jetzt notiert.
Lg
Thomas
Muy bien :)
Danke für die wertvollen Tipps. Wir reisen im April durch Peru.
Super ! Das hat uns die Entscheidung leichter gemacht auf den Montana zu steigen. Wenn es wirklich zu anstrengend sein sollte (wir wandern sonst nicht gerade oft), haben wir vom Sun Gate doch eine gute Aussicht, oder ?
Gruß, Susanne
Hallo,
ich habe gelesen das mann nur ganz kleine Rücksack mitnehmen darf, und zwar ohne essen, Stimmt das?. Oder gilt das nur für Machu Picchu Ruinen? Und das nirgendwo WC gibt?
Hallo Natalia,
Ja man darf nur einen Tagesrucksack mit nach Machu Picchu nehmen. Toiletten befinden sich auch nur außerhalb von Machu Picchu. Leider muss dafür also extra das Gelände verlassen werden und seit diesem Jahr ist der erneute Eintritt nicht mehr möglich.
LG aus Leipzig
Nora