Von November bis März/April ist Regenzeit in den peruanischen Anden. Das schöne ist, ein tagelanger Landregen ist selten in Cusco. Wenn es regnet, dann kurz und kräftig. Da kann schon einiges an Regen vom andinen Himmel fallen aber bitte keine Panik. Auch in den Anden muss es mal regnen und schließlich sind wir Reisenden doch nicht aus Zucker. Meine Tipps, was du tun kannst, wenn es in Cusco regnet, liest du hier.
1. Einen Poncho kaufen
Erst einmal solltest du dir einen Regen-Poncho kaufen, wenn du nicht eine super tolle Regenjacke mitgebracht hast. Der Vorteil von einem Poncho ist, dass er auch über die Beine reicht und dich somit vor der totalen Nässe bewahrt. Ponchos gibt es in allen lustigen Farben. Sobald der erste Tropfen vom Himmel fällt, kommen die Regen-Poncho-Verkäufer, um dir einen Regen-Poncho zu verkaufen. Sollte dies nicht der Fall sein, findest du in allen touristischen Läden einen Regen-Poncho – Regenzeit in Peru ist Poncho-Zeit, also greif zu ;)
2. Marktbesuche
Es regnet?
Perfekt! Endlich ein guter Grund, um gemütlich über die Märkte zu schlendern, Fruchtsäfte zur Immun-Abwehr zu trinken, Fotos zu knipsen, Souvenirs für die Liebsten zu kaufen und Alpaka-Pullis & Mützen zu shoppen! Wenn du einen typischen Markt besuchen möchtest, dann bist du im San Pedro Markt von Cusco gold richtig! Wenn du gezielt nach Kunsthandwerk und Souvenirs suchst, dann findest du am Ende der Avenida del Sol den Mercado Artesanal (Zugstation Wanchaq).
3. Schokolade essen, kaufen & selber machen
Im Herzen von Cusco bei der kleinen Plaza Regocijo findest du das Schokoladen-Museum (Choco Museo). Eingang Calle Garcilaso. Hier lernst du viel über die Kakao-Produktion in Peru und speziell im Distrikt von Cusco. Die besten Bedingungen für den Anbau von Kakao bieten Plantagen bei Quillabamba (nicht unweit von Machu Picchu), welche zwischen 1000 – 2000 Meter Höhe liegen und das perfekte Klima aufweisen. Die Mitarbeiter geben dir nach Ankunft einen Rundgang durch das kleine Schokoladen-Museum. Im Anschluss kannst du dir eine heiße Schokolade im eigenen Cafe gönnen, ein paar schokoladige Mitbringsel shoppen oder noch besser, an einem zwei-stündigen Schokoladen Workshop teilnehmen (besser vorher reservieren). Deiner Kreativität kannst du im Workshop freien Lauf lassen, um dir deine eigene persönliche Schokolade zu mixen. Schokolade mit Chili, Orange und einer leichten Schicht Maras-Salz? Ein Traum.
4. Besuch der Kathedrale und Sonnentempel Korikancha
Bei Regenwetter kannst du ganz entspannt die Kathedrale von Cusco und den Sonnentempel Korikancha besuchen. In der Kathedrale kannst du eine Tour mit einem deutschsprachigen Audio-Guide machen. Dieser hat mich damals sehr beeindruckt und ich habe viel über die Geschichte von Peru gelernt. Wie war es den Spaniern möglich, die indigene Bevölkerung für ihren christlichen Glauben zu gewinnen? Ganz einfach, indem sie andine Elemente in der christlich-religiösen Kunst mit einarbeiten. So siehst du zum Beispiel das nachgestellte Abendmahl von Leonardo da Vinci. Auf dem Esstisch hat sich aber tatsächlich ein “Cuy”, also ein Meerschwein verirrt. Ebenso siehst du die Fusion der Kulturen in Gemälden, auf denen heilige Jungfrauen abgebildet sind. Die Schleier sind besonders weit ausgestellt, sie fallen nicht. Stattdessen wirken sie wie Berge, denn die Nativen sahen in einem hohen Berg immer eine Berggottheit “Apus”.
Der Sonnentempel Korikancha ist ebenso eine Fusion der Kulturen. Die Grundmauern erinnern noch an den einstigen Inka-Tempel, welchen die Spanier bei Ankunft niederrissen. Auf dem Fundament und mit den selben Steinen bauten sie dann die Kirche Santo Domingo. Im Sonnentempel fanden Zeremonien zur Ehre der Sonne statt. Eines der bekanntesten Feste ist das “Inti Raymi“, welches jährlich am 24. Juni beim Korikancha stattfindet.
5. Teilnahme an einem Kochkurs in Cusco
Um die peruanische Küche ist ein wahrer Hype entbrannt – zu recht, denn sie ist extrem vielfältig, bunt, scharf, exotisch und frisch. Peru wurde 2015 wieder einmal zur besten kulinarischen Destination weltweit ernannt. Aufgrund seiner vielen verschiedenen Landschaftszonen und Mikro-Klimas besitzt Peru eine Biodiversität die grenzenlos erscheint. Aber auch geschichtliche Ereignisse haben die peruanische Küche stark geprägt. Während eines Kochkurses kannst du tiefer in die peruanische Küchenwelt eintauchen, die beliebtesten Gerichte nach kochen und gleichzeitig über die Vielfalt an Produkten lernen. Kochunterricht findest du hier, hier und hier.
6. Pisco Museum (Museo del Pisco)
Wenn der Regen zu Boden fällt und keiner vor ihm sicher ist, dann hilft nur noch ein Glas Pisco Sour – dem Nationalgetränk von Peru. Im Pisco Museum in der Calle Santa Catalina kannst du verschiedene Sorten Pisco verkosten, viel über die Traube und die Zubereitung lernen und bei Live-Musik den Abend in Cusco ausklingen lassen.
Wusstest du, dass zwischen Chile und Peru ein Streit herrscht darüber, aus welchem Land ursprünglich der Pisco kommt?
Nun, eine chilenische Freundin sagte einmal zu mir:
“Der Pisco gehört der Traube und dem, der sie trinkt.”
In diesem Sinne, ich glaube sie hat recht! Prost!
7. Museum für präkolumbische Kunst
Eines meiner Lieblings-Museen in Cusco ist das Museum für Präkolumbische Kunst in Cusco, bei der Plaza Nazarenas. Wenn es regnet, ist es Zeit für einen Museums-Besuch!
8. Ins Kino gehen
Ich weiß, ins Kino gehen, könntest du auch zu Hause. Dieser Vorschlag ist wohl nur dann gültig, wenn du etwas länger in Cusco bist oder es wirklich heftig regnet und auch alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind :)
In Cusco ins Kino gehen, ist etwas ganz besonderes, denn das Kino gibt es erst seit 2014. Stell dir vor, davor gab es in Cusco einfach kein Kino. Selbst Puno hatte eins aber die Cusqueños mussten lange auf diesen Moment warten. Das Kino befindet sich bei der Real Plaza, etwas außerhalb im Stadtviertel Magisterio. Mach dich auf etwas Schlange-Stehen beim Ticket-Kauf gefasst – aber auch das gehört in Peru einfach mit dazu ;)
Die meisten Filme laufen in englischer Sprache und mit spanischem Untertitel. Zu einem Kinobesuch in Peru gehört, wie überall auf diesem Planeten, eine riesengroße Tüte Popcorn! Nur im Gegensatz zu allen anderen Ländern dieser Erde, kommt das Popcorn auch tatsächlich aus Peru, naja zumindest der Mais als Hauptzutat.
Ich werde niemals den 28.Juli 2014 vergessen. Es war Nationalfeiertag von Peru und ich saß mit einem Freund im Kino. Noch bevor die Werbung begann, erklang die peruanische Nationalhymne im Kino-Saal. Alle Leute standen auf, legten die Hand aufs Herz und sangen voller Emotion die Nationalhymne von Peru.
9. Warten auf den Regenbogen
Wenn alle Schlechtwetter-Alternativen keine Lösung mehr sind, dann bleibt einem nichts mehr anderes übrig als auf den Regenbogen zu warten. Denn eins ist garantiert in Cusco:
Nach jedem noch so heftigen Regen folgt die Sonne und mit ihr ein wunderschöner Regenbogen, der sich über das Tal von Cusco erstreckt, als würde er dort für alle Ewigkeiten hingehören.
Cusco ist die Stadt des Regenbogens. Wie viele schöne Regenbogen durfte ich in der Andenstadt schon bewundern. Kein Wunder, dass die Inka eine Regenbogenfahne als Präsentation ihres Reiches gewählt haben!
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