Wir können so viel von den alten Kulturen über Sterne und Astronomie im Planetarium Cusco lernen!
Wenn ich die Sterne sehe, dann fühle ich mich wie ein kleines Kind.
Der Moment schlägt Wurzeln. Das Gesicht, welches sonst so oft nach unten hängt, blickt dem Himmel entgegen und die Sorgen sie zerstreuen in die unendliche Entfernung hinein. Millionen von Lichtjahre trennen mich von dem Gefunkel da oben und dennoch scheinen sie zum Greifen nah. Klarheit durchflutet Dunkelheit und nichts bleibt unvergesslicher.
In Peru habe ich den Sternenhimmel zum ersten Mal richtig gesehen. Wenn der Mond verschwunden und ich von städtischen Lichtern weit entfernt war, dann tobte es plötzlich am Himmelszelt. Ein Sternenkonzert vom Feinsten. Die Milchstraße – Vorhang auf für die Protagonisten – tausend leuchtender Sternschnuppen, wie Raketen von links nach rechts.
Was sich anhört wie ein Traum oder der Auszug aus einem kitschigen Film, ist in den Anden pure Realität. Wer sich für Astronomie und Sternzeichen interessiert, der ist im Planetarium Cusco genau richtig. Hier kannst du nicht nur die verschiedenen Sternkonstellationen der südlichen Hemispäre kennen lernen, sondern auch erfahren, wie die Inka und Prä-Inka-Kulturen die Sterne für ihre Ernte-Berechnungen genutzt haben. Wie kaum ein zweites Volk besaßen die Inka ein wertvolles Wissen über Planeten und Sterne. Ein Wissen, welches zum großen Teil verloren gegangen ist. Es gab damals keine Schrift, mit der die Inka ihr Wissen hätten niederschreiben können.
Einer Legende zufolge, stehen die Sterne im Zusammenhang mit der Namensfindung des “Heiligen Tals“. Die Inka glaubten, dass jedes Individum auf Erden einen gemeinsamen Vorfahren in den Sternen hat. Die Milchstraße sei ein Spiegelbild des Tals und seinem Fluss. Das kristallklare Wasser der Berge fließt in die Flüsse, welche das Tal durchströmen und fruchtbar machen. Seit jeher brachte das Tal um Cusco Nahrung für seine Bewohner hervor. Niemand musste Hunger leiden. Deswegen ist das Tal für die Inka “heilig”.
Das Planetarium von Cusco ist ein peruanischer Familienbetrieb, der mit sehr viel Liebe und großer Leidenschaft zur Astronomie betrieben wird. Die Gründer selbst führen die Touren durch und sind jeden Tag aufs Neue voller Begeisterung. Ihr Ziel, anderen Menschen ihr Wissen vermitteln und für den andinen Kosmos zu faszinieren.
Das Observatorium befindet sich etwas versteckt, unterhalb der Festung Saqsayhuaman in einem kleinen Waldgebiet, ca. 5 Minuten mit dem Fahrzeug vom Hauptplatz entfernt. Das macht aber nichts, denn Teilnehmer einer abendlichen Tour, werden im Zentrum abgeholt.
Termine für garantierte Touren in Gruppe kann man der Internetseite des Planetariums entnehmen. Auf Anfrage sind auch private Touren möglich. Du kannst wählen zwischen einer spanisch- oder englischsprachigen Gruppe.
Die Touren dauern ca. 2 Stunden und unterteilen sich in drei Einheiten.
1. Vortrag über die Inka-Kultur und deren Sicht auf das Universum. Was für eine Bedeutung hatten die Sterne für die Inka? Warum heißt das Heilige Tal “Heilige Tal”?
2. Einführung in die südliche Hemisphäre im Planetarium. Was für Sternzeichen gibt es? Welche Legenden erzählten sich die alten Völker?
3. Beobachtung der Sterne durch das Teleskop bei guten Witterungsverhältnissen.
Es sei bemerkt, dass die Tour in der Trockenzeit von Mai – Oktober am meisten Sinn macht, da der Himmel in der Regel extrem klar ist. Der Vortrag und die Sternzeichen-Einführung sind allerdings ebenfalls so interessant, dass ein Besuch auch in der Regenzeit lohnt.
Am besten sieht man den Sternenhimmel, wenn kein Mond zu sehen ist. Die Helligkeit des Monds, lässt die Sterne nicht sehr zum Vorschein kommen.
Für mich gilt, das Planetarium in Cusco ist der absolute Geheimtipp!
Also verpass das nicht :)
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