Endlich schreibe ich über Paracas und meine Reise entlang der Panamericana von Lima über Paracas, Ica und Nasca bis nach Arequipa. Über meinen Überflug über die Nasca-Linien hatte ich ja bereits berichtet und heute möchte ich euch mehr über das Fischerdorf Paracas, über die gleichnamige Halbinsel und die Islas Ballestas erzählen.
Es war einmal …
Der Grund warum ich so lange mit einem Artikel über den Süden von Lima gebraucht habe: Meine kompletten Fotos von dieser Reise sind mit dem Kaputtgehen meiner lieben Festplatte für immer und ewig verschwunden. Das macht mich bis heute traurig und vor lauter Trauer konnte ich bisher noch keinen Artikel schreiben. Das Leben ist hart, ich weiß ;) Ich habe den Schmerz aber längst überwunden und greife auf die wunderbaren Fotos von Sarina zurück, mit der ich damals durch den Süden von Peru gereist bin :)
Unsere Reiseroute von Lima bis Arequipa
Wir sind die Reiseroute von Lima über Paracas, Ica (Huacachina) und Nasca bis Arequipa komplett mit dem Cruz del Sur gefahren und es hat auch alles tadellos geklappt. Die Busse sind pünktlich abgefahren, wir hatten es stets bequem und konnten damals (Juli 2013) trotz Hauptsaison auch kurzfristig Fahrten buchen. Ein Tipp an dieser Stelle: Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du in den Doppelstock-Bussen (im segundo piso) ganz vorne sitzen, denn dort sitzt du vor der Frontscheibe, hast viel Beinfreiheit und kannst bestens miterleben, was auf der Straße, besser noch: der PANAMERICANA so schönes passiert. Nachts kann es hier aber ungemütlich kalt werden!
Hola Fischerdorf Paracas
Als erstes sind wir von Lima bis nach Paracas gefahren. Vielleicht hast du schon einmal etwas vom Ort Pisco gehört, der sich etwas weiter nördlich befindet. Pisco war vor vielen vielen Jahren das touristische Zentrum für Besuche der Islas Ballestas. Allerdings gab es 2007 ein schweres Erdbeben von der Stärke 7.9 in dieser Region und hat die Stadt in Schutt und Asche gelegt. Sicherlich wirst du davon heute nicht mehr viel sehen aber dennoch hat sich das touristische Angebot deutlich auf den kleinen Fischerort Paracas verschoben, wo du zahlreiche Hostels und auch teure Luxusbuden findest. Wer in Pisco übernachten möchte, kann das natürlich tun, die Busse Cruz del Sur und Oltursa steuern aber dennoch den südlich gelegenen Ort Paracas an.
Wir sind damals um 13:00 Uhr mit dem Cruz del Sur Bus nach Paracas gefahren. Die Fahrt dauerte 3 Stunden und 50 Minuten. Ich hatte zwei Tage vorher eine Reservierung im Hostel Paracas Backpackers House klargemacht. Das war einfach die perfekte Wahl, denn es war günstig, sauber, gut gefüllt mit anderen Reisenden und hatte einfach den coolsten Hostel-Daddy ever. Auch wenn Alberto wahrscheinlich jeden Tag das selbe erzählen muss, so ging er in seinem abendlichen Briefing total auf und erklärte voller Euphorie welche Tour-Möglichkeiten wir am nächsten Tag haben und zeigte uns an einer großen Karte die Region von Paracas. Von der Busstation am Ortseingang konnten wir in 8 Minuten bequem zum Hostel laufen.
Tour zu den Islas Ballestas
In Paracas selbst ist nicht so viel los, wir kauften am Abend noch in einem kleinen Geschäft die Obstbestände leer und machten einen Spaziergang entlang der Promenade. Am nächsten Morgen ging es dann früh raus, denn am Vormittag startete die Islas Ballestas Tour am kleinen Hafen von Paracas.
In einer zweistündigen Tour gelangten wir mit dem Boot zu einigen Inseln die wir umkreisten, um nach maritimen Tierleben Ausschau zu halten. Und tatsächlich, wir sahen auch zahllose Seelöwen, die sich an den Klippen nur so tummelten. Wir sahen außerdem süße kleine Humboldt-Pinguine und schnatternde Seevögel.
Auf dem Weg konnten wir außerdem die 120 meterhohe “Candelabro de Paracas”(Der Kerzenleuchter von Paracas) – eine große Felszeichnung sehen, die auf einen Bergrücken gescharrt wurde.
Zurück an Land posierten noch Pelikane für unsere Kamera.
Ausflug in den Nationalpark Paracas
Am Nachmittag machten wir einen Ausflug in den Nationalpark Paracas. Wir waren uns erst nicht sicher, ob die Zeit dafür reichen würde, denn schließlich sollte es am Nachmittag noch mit dem Bus weitergehen nach Ica. Aber, so versicherte uns Alberto, würden wir beide Touren locker schaffen und gemütlich unseren Bus nach Ica erreichen. Gesagt, getan und so saßen wir im Bus und durchquerten den weitläufigen Nationalpark Paracas. Wir machten unterwegs mehrere Stopps. Einmal um die Steilküste, das Meer und die Überreste der “La Catedral” zu sehen, welche beim Erdbeben 2007 zerstört wurde. Wir machten außerdem halt, um uns Fossilien anzusehen, unser Guide erklärte uns die geologischen Zusammenhänge der Paracas-Halbinsel.
Der rote Sandstrand von Paracas
Sehr beeindruckend war vor allem der rote Sandstrand, der sich so edel von den gelben Böden im Hintergrund absetzt. Hier machten wir ebenfalls eine längere Pause und wir hatten Zeit Fotos zu machen. Das einzige Foto, was mir von dieser Reise erhalten geblieben ist, ist dieses hier:
Deswegen durfte es auch in meinen Jahreskalender für 2016 :)
Flamingos und die Legende von José de San Martin
Manchmal gibt es an den Stränden von Paracas auch Flamingos zu sehen und da möchte ich dir die Legende von der peruanischen Flagge erzählen (so wie ich sie gelernt habe). Der Freiheitskämpfer José de San Martin, der im Unabhängigkeitskampf für Peru kämpfte, landete 1820 an der Küste von Paracas und fiel vor Erschöpfung in den Schlaf. Als er wieder aufwachte, sah er eine Scharr von Flamingos. Der Anblick inspirierte ihn so sehr, dass er beschloss, der Flagge von Peru die Farben rot-weiß zu verleihen. Schön, nicht wahr?
Weiterfahrt nach Ica
Nach der Tour machten wir uns dann auf zur Busstation in Paracas, wo wir unseren Bus gegen 17 Uhr nach Ica genommen haben. In Ica und der Oase Huacachica haben wir nur einen halben Tag verbracht, sind ein wenig über die Sanddünen gewandert und haben uns ein bisschen die Sandhügel “runtergeworfen”.
Leider war das Wetter sehr benebelt und wir konnten nicht wirklich weit sehen aber bei gutem Wetter muss das wirklich ein herrlicher Ort sein.
Lese hier meine Erfahrungen mit dem Flug über die Nasca-Linien!
Hallo Nora, sehr interessant, was du da schreibst. Die Nasca Linien sind wirklich interessant. Möchte gerne mehr darüber erfahren. Erst neulich am Flughafen lernte ich eine Passagierin aus Lima kennen, sie sprach gut Deutsch. Jetzt ist es ja Sommer, heisst 26 Grad. Wesentlich besser für mich als der Winter in Deutschland…
Hallo Nora, wir wollen im September Peru besuchen und ebenfalls mit dem Bus durchs Land fahren. Wie habt ihr es denn mit den Ticktes gemacht? Ich hab jetzt schon öfter gelesen, dass man z.B. für die Strecke Paracas – Ica das Ticket trotzdem für Lima – Ica lösen soll. Stimmt das?
Hallo Franzi,
wir haben damals die Weiterfahrt von Paracas nach Ica direkt bei Ankunft in Paracas am Terminal gebucht. Aber waren auch nur noch wenige Plätze frei (Juli). Online kann man Paracas – Ica bei Cruz del Sur auch buchen. Es steht aber da “Lima – Ica und der Zustiegsort Paracas”.
Saludos
Nora
Tag Nora,
dein E-Book habe ich mir schon gegönnt und auch bereits relativ viel durchgeblättert. Im Oktober wollte ich durch den Süden reisen, jedoch bin ich mir unsicher bei den Buchungen bzgl. Touren. Wie weit im voraus muss man Touren wie z.B. Bootstour Islas Ballestas oder Flug über Nasca Linien buchen? Habt ihr das direkt vor Ort gebucht oder bereits vorher?
Muchas gracias para sus experiencias!
Hallo Deniz,
Islas Ballestas haben wir damals direkt über unsere Unterkunft in Paracas gebucht und den Nasca-Flug haben wir über unsere Unterkunft in Huacachina gebucht. Die Unterkünfte und Tourenveranstalter sind alle miteinander vernetzt, somit ist das kein Problem.
LG
Nora
Hallo liebe Nora. Ich habe selten so einen umfangreichen und informativen Blog wie deinen gefunden. Im Oktober steht meine erste Peru Reise auf dem Plan. Ist mein folgendes Vorhaben zeitlich möglich :
– nachmittags von Lima nach Paracas, dort übernachten
– islas ballestas und Paracas Nationalpark, abends nach Ica und dort übernachten
– morgens Oase + Sandboarden, weiter nach Nasca
– nachmittags Nasca Linien Tower + Chauchilla Friedhof
– abends Nachtbus nach Arequipa
Danke für deine Hilfe und die vielen Informationen
Gruß Käthe
Hi Käthe,
Muchas Gracias für deine Zeilen :)
Dein Plan sieht sehr gut durchdacht aus. Kannst du so umsetzen!
Saludos aus Chachapoyas,
Nora
Hallo,
wir werden um 07:15 Uhr in Paracas ankommen und möchten dann auch gleich eine Bootstour zu den Islas Ballestas machen. Da wir am Abend aber schon weiterreisen, haben wir kein Hotel/Hostel und müssten vor der Bootstour somit unser Gepäck irgendwo deponieren. Gibt es hier Möglichkeiten die sicher und unkompliziert sind?
Vielen Dank im Voraus für Antworten und ein großes Lob an diese tolle Webseite.
Viele Grüße
Daniel
Hallo Daniel,
Ihr könnt euer Gepäck sicher in den Lagerräumen der Agenturen abstellen. Das ist so Gang und Gebe. Hab ich auch gemacht. Nur die Wertsachen (Reisepass, Kreditkarten, Kamera, Telefon und Geld) sollte man natürlich bei sich tragen.
Liebe Grüße aus Cusco,
Nora
Hallo,
Ich bin gerade dabei meinen Reiseabschnitt in dieser Region zu planen und ich bin mir nicht sicher, wie es am sinnvollsten ist. Ich dachte daran, am frühen Nachmittag von Lima aus mit dem Bus nach Paracas zu fahren, dann dort übernachten und am nächsten Tag Islas Ballestas und Nationalpark Tour. Anschließend entweder direkt weiter nach Ica oder noch eine Nacht in Paracas bleiben und morgens weiter. Dann Ica und Huacachina und dort eine Nacht. Am nächsten Tag dann weiter nach Nasca (weiß noch nicht, ob ich den Flug machen werde). Sollte ich dann in Nasca übernachten oder mit einem Nachtbus weiter nach Arequipa? Sollte ich eher wo anders noch eine Nacht einlegen?
Ich muss dazu sagen, dass ich normalerweise eine eher langsame Art des Reisens bevorzuge und in der Regel mindestens zwei Nächte in einem Ort verbringe. Allerdings möchte ich auch nicht den halben Tag in der Unterkunft in einer eher eintönigen Stadt Däumchen drehen müssen. Gibt es auch die Möglichkeit in einem der obigen Orte als Basis zu bleiben und die anderen als Tagesausflüge zu besuchen bzw. wäre das sinnvoll?