Gastartikel von Roman Knorr aus Reichenau. Im Süden Perus, einige Stunden Autofahrt nordwestlich der “Ciudad blanca“ Arequipa liegt die “Reserva Paisajística Subcuenca del Cotahuasi”. Sie umfasst eine Fläche von fast 500.000 Hektar und orientiert sich am Verlauf des Cañon de Cotahuasi. Viele Touristen sind es (noch?!) nicht, die den Weg hierher finden, was die Gegend um so reizvoller für Individualtouristen macht.
Fahrt mit dem Mietwagen nach Cotahuasi
Im Gegensatz zu Cotahuasi finden sich im Cañon de Colca deutlich besser ausgebaute Infrastruktur und größere Tourismusorientierung. Allerdings muss auf Komfort keineswegs verzichtet werden, wenn man erst einmal die stundenlange Anfahrt durch die peruanischen Anden über Pisten, die einen bis auf 4.000 Meter Höhe führen, bewältigt hat.
Von Arequipa aus – mit dem Luxus eines Mietwagens versorgt, wobei angemerkt sei, dass die Wahl dann auf einen Jeep fallen sollte – führt die fast zehnstündige Anfahrt durch abwechslungsreiches Terrain: Teilweise auf der Panamericana verlaufend, erklimmt man langsam die Höhen der Anden, bis man in Chuquibamba dann die asphaltierten Straßen hinter sich lässt.
Atemberaubende Aussichten und urige Andendörfer
Grandios sind die Aussichten auf schier unendliche, menschenleere Weiten, Vulkane und stets begleitet von den beiden über 6.000 Metern hohen und schneebedeckten Bergen Solimana und Coropuna.
In Cotahuasi selbst kamen wir im Hotel Vallehermoso unter, einer uneingeschränkt empfehlenswerten Unterkunft.
Beim Eintauchen in den gemütlichen Rhythmus des Dorfes trifft man auf freundliche Menschen, findet klitzekleine Restaurants, die einem lediglich die Wahl zwischen Fisch oder Fleisch lassen, die Wahl jedoch mit einer üppigen Mahlzeit quittieren.
Auf der Plaza de Toros finden Stierkämpfe statt, zu denen Torreros aus ganz Südamerika anreisen. Es lohnen einige Ausflüge: Zum einen zum Catarata de Sipia in westlicher Richtung und weiter zum Bosque de Cactus de Judiopampa, zum anderen in östlicher Richtung in das Bergdorf Pampamarca. Mit dem eigenen Wagen ist man natürlich im Vorteil, es verkehren jedoch auch Busse.
Kakteen in einer kargen Landschaft
Das Wasser des Rio Cotahuasi, das beim Catarata de Sipia dutzende Meter tosend in einer engen Felsspalte in die Tiefe rauscht, verspricht eine willkommene Abkühlung von der Hitze des Canyons …
… um erfrischt weiter zum Bosque de Cactus de Judiopampa reisen zu können: Auf einer weiten Ebene finden sich hunderte, meterhohe Kakteen, die trotz ihrer beeindruckenden Größe vor der beeindruckenden Kulisse der hoch aufragenden Felswände des Canyons klein wirken.
In Pampamarca trifft man auf das stille und abgelegene Leben eines kleinen peruanischen Bergdorfes, findet auf der Plaza major neben dem Dorfpolizisten und der Krankenschwester des Ortes Menschen, die gerne die Möglichkeit der Rückfahrt im Wagen Richtung Cotahuasi annehmen.
Vor der Rückfahrt lohnt eine kurze Wanderung zu einer verfallenen Kapelle, von der aus man den imposanten Blick Richtung Canyon de Cotahuasi genießt, noch abgelegenere Dörfer in der Ferne und tief unter einem die kunstvoll angelegten Bergterrassen finden kann.
Im Tal dann, noch weiter Richtung Osten dem Rio Cotahuasi folgend, kann man sich in den Aguas Termales de Luicho direkt neben dem Fluss entspannen, um abends in Cotahuasi selbst noch einige Zeit auf der Plaza major zu verbringen.
Und so sehen dann die Nächte aus:
Gast-Autor: Roman Knorr, Reichenau (21.02.2016)
Mehr von seinen Fotos bei Flinkr
Hallo Roman,
sehr schöner Beitrag über den Cañon de Cotahuasi, die Bilder sind einfach super!
Was du am Anfang erwähnst, dass die Gegend vom Massentourismus noch nicht entdeckt wurde kann sich in den nächsten Jahren ändern. Gerade in Perú sowie auch in Kolumbien werden große Anstrengungen unternommen, um mehr vom touristischen Potenzial zu nutzen. Und da ist seeehr viel Potenzial vorhanden.
Viele Grüße
Mauricio
Alemaniando.com
Wunderschöne Bilder und der Sternenhimmel ist ja überwältigend!
Vielen Dank!
Martina